Reinhart Koselleck

deutscher Historiker; Mitgründer der Universität Bielefeld; Professor in Heidelberg 1968-1974 und Bielefeld 1974-1988; Mitherausgeber des Lexikons "Geschichtliche Grundbegriffe

* 23. April 1923 Görlitz

† 3. Februar 2006 Bielefeld

Herkunft

Reinhart Koselleck wurde 1923 in Görlitz geboren. Seine Mutter stammte aus einer alten hugenottischen Familie. Sein Vater Arno Koselleck war Geschichtslehrer und später Pädagogikprofessor. Kindheit und Jugend verbrachte K. in fünf Städten und acht verschiedenen Schulen (u. a. in Breslau).

Ausbildung

1941 nach dem Abitur meldete sich K. zur Wehrmacht (Infanterie) und erlebte den Zweiten Weltkrieg an der Ostfront. 1944 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Das Lager Karaganda (in Kasachstan) überlebte er nur, weil der Lagerarzt bei einem Onkel von K. studiert hatte und K. deshalb bessere Nahrung zukommen ließ (vgl. FAZ, 6.2.2006). 1946 kehrte er nach Deutschland zurück. K. studierte ab 1947 in Heidelberg und Bristol Geschichte, Philosophie, Staatsrecht und Soziologie. Er promovierte 1954 mit der Arbeit "Kritik und Krise. Ein Beitrag zur Pathogenese der modernen Welt". Der ursprünglich geplante Titel "Dialektik der Aufklärung" war schon vergeben. K.s akademische Lehrer waren u. a. Carl Schmitt (1888-1985), Karl Jaspers (1883-1969) und Werner Conze (1910-1986). K. habilitierte sich 1965.

Wirken

Von 1954 bis 1956 war K. Lektor an der Universität Bristol. ...